Wenn du mehr über die Vorbereitung wissen willst, so haben wir die wichtigsten Sachen hier zusammengestellt.
1. Reisebericht vom 20. 11. 03
Etappe: SCHWEIZ - FRANKREICH - SPANIEN- MAROKKO - MAURETANIEN - SENEGAL
2. Reisebericht vom 07. 01. 04
Etappe: SENEGAL- MALI - BURKINO - GHANA - TOGO - BENIN - NIGERIA - CAMEROUN
Fotos zum Bericht
3. Reisebericht vom 14. 01. 04
Etappe: KAMERU - GABON - KONGO (Grüner Gürtel Afrikas)
Fotos zum Bericht
4. Reisebericht vom 03.03.04
Etappe: KONGO - ANGOLA - NAMIBIA - SÜD AFRIKA- LESOTHO - SÜD AFRIKA
1. Bericht SCHWEIZ - FRANKREICH - SPANIEN- MAROKKO - MAURETANIEN - SENEGAL
Am 1. November war es endlich so weit!
Bei stolzen 6°C und kräftigem Regen fahren Marc und
Rolli von St.Gallen los, alle warmen Kleider am Leibe...
Vorgängig die monatelange Planung für die nicht ganz einfache Vorstellung,
zu dritt bis ins südliche Afrika mit 3 KTM's zu fahren.
Voller Erwartungen und einem saumulmigen Gefühl im Magen fahren wir auf
dem schnellsten Weg gegen Westen um den Walter in Neuenburg abzuholen. Der Regen
hat ab Wil auch schon aufgehört und die Sonne lachte- ein guter Start!
Beim Walter gabs dann schon die letze schweizer Stärkung, welche wir so
genossen, dass die Zeit uns fast davoneilte. Wir schafften es gerade noch bis
Champery in Frankreich.
Dann auf der Autobahn direkt runter- 2000km....gäähn! Wenigstens wurden
die Temperaturen immer besser.
Zwei Tage später und etliche Euro ärmer fuhren wir 3 schon in Almerilla
und nicht erst in Gibraltar am Abend auf die 5-stündige Fähre und
erreichten früh morgens den afrikanischen Kontinent in Nador.
Walter hatte den Fahrzeugausweis zu Hause liegen gelassen, doch mit der Kopie
war die Grenzabfertigung auch zu machen...schwein gehabt...
Ab diesem Moment sind unsere Kopien plastifiziert und wurden somit zum Original...
Die Stasse gegen Süden fahrend wurde uns mit den höheren Temperaturen
klar- WIR SIND IN AFRIKAAAAAAAAAAAAAAAAA!
Zu unseren Ungunsten herrscht in der islamischen Welt noch für gut 3 Wochen
Ramadan- kein Essen und Trinken wärend dem Tageslicht...
Am selben Nachmittag fanden wir in einer Vertiefung eine kleine Oase. So richtig
kitschig mit Palmen und Quelle! Pflatsch- und schon waren wir am Baden, so eine
richtig guter Erfrischung (die Wasserfassung fürs nächste Dorf war
etwas oberhalb... ).
Abends gabs dann schon das erste wilde Camp mit Sonnenuntergang, Feuerchen und
all diesem Kitsch.
Weiter im Süden erreichten wir die ersten Sanddünen von Merzouga und
machten
die ersten wackligen Übungen im Sandfahren. Es gelang uns natürlich
mit
dem Gepäck nicht und blieben prompt stecken. Drei KTM's eingebuddelt oder
schon mit den Räder nach oben! Abpacken und üben!
Das hätted ihr sehen sollen, lastwagenweise wurde der Sand umgeackert!
Mit der Zeit mussten wir uns langsam zügeln, damit wir nicht zu übermütig
wurden und Walter der Kati das Fliegen beibringt...
Weiter gings in das Atlasgebirge. Dort schauten wir uns die Schluchten an, welche
mit dem roten Gestein, grünen Pflanzen und dem seltenen Wasser einwunderschönes
Farbenspiel ergeben. Da wir möglichst wenig Teer fahren wollen, durchfuhren
wir eine "Abkürzung", welche alles von uns abverlangte. Eigendlich
war das trockene Bachbett die Strasse- das Problem war, es gab kürzlich
in ganz Marokko viel Regen...Nach Stunden und einigen Aufstellübungen erreichten
wir wieder die "sichere" Strasse.
An Mineralstoffmangel leidet hier keiner, da auf den Pisten der Zweite und Dritte,
beim Fahren, voll auf die Kosten kommt! Auf den holprigen Wegen spielen unsere
3 Katies die Stärken des guten Fahrwerks voll aus und die Michelin Desert
schlagen sich sehr tapfer in den verschiedenen "Lebenslagen".
Bis auf Marrakech lassen wir die meisten Städte aus. Dort auf dem Markt
schauen wir gespannt den all abendlichen "Fressgelage" der im Ramadan
leidenden Bevölkerung zu. Nach 2 Wochen Alkoholabsenz kriegen wir endlich
das erste Bier (von Alkohol ist nichts gestanden...)
Weiter gehts südwarts durch karges Gebiet, welches erstaundliches Grün
zeigt, sobald etwas Wasser vorhanden ist. Schafe, Ziegen, Schafe, Zieeeeeeeeeeeeeeegen
und hi und da mal ein Dromedar
sind zu sehen.
Plätze fürs freie Campen zu finden ist recht einfach und etwas Brennbares
haben wir doch auch immer gesammelt. Jeden Abend hauen wir die Pfanne in die
Glut, Walter kocht dann Spaghetti oder Reis, oder Reis und dann wieder Spaghetti
in verschiedenen Variationen. Sonnst essen wir viele Mandarinen, Datteln, Bananen
und Brot.
In Tan-Tan gönnen wir uns wieder einmal ein Hotel, damit
wir die Motorräder in einer Garage abstellen können. Am folgenden
Tag montieren wir die neuen Michelin Desert, die wir von der Schweiz mitgeschleppt
haben und Marc sich seit zig Tagen aufregt. Der Esssaal des Hotels, wo unsere
Motorräder die Nacht mit vielen Gästen verbracht haben wird zur Werkstatt,
was den Besitzer nicht so sehr entzückte...
Am Abend tauchten wir ab in das wahre Leben der Einheimischen und essen ein
typisches Ramadan-Dinner. Es gibt einen grossen Pot mit Suppe, Datteln, Biscuits
und einen Apfelshake. Auf dem Heimweg gibts noch einen feinen Expresso.
Am nächsten Tag gehts über Asphalt bis Smara von wo es laut Karte
eine Piste bis zum mauretanischen Grenzübergang Bir-Mogrein geben soll.
Wir erkundigen uns bei der Armee und der Polizei über die Situation. Keine
Stelle interveniert - nur weiss auch niemand welche Piste wir meinen. Sie wollen
uns immer über die Hauptroute schicken. Hinter der letzten Polizeikontrolle
(wo sie auch keine Ahnung von der Piste haben) erkennen wir grosse Erdhaufen
die in der richtigen Richtung wegfuhren. Wir entscheiden uns diesen zu folgen.
Es ist eine herrliche Piste und führt über 200 km zum Grenzposten.
Doch soweit schaffen wir es nicht. Ein Militär-Posten stoppt uns gut 1,8
km vor der Grenze und lässt
und nicht mehr weiterfahren.
Es werden uns die Pässe abgenommen und einer versucht per Funk mit jemandem
Kontakt aufzunehmen. Schlussendlich zückt aber jemand ein Handy und stellt
somit die Verbindung mit dem Hauptposten her. Es erinnert uns stark ans CH-Militär...
Nach langem Warten kommt ein ein weiteres Fahrzeug, welchem wir zum Hauptposten
folgen müssen.
Dort angekommen wird ein Rapport von der ansässigen Gendarmerie verfasst
und uns werden immer wieder die selben Fragen gestellt. Wir übernachten
in der Offiziersmesse und werden am nächtsen Tag zurück nach Smara
eskortiert. Bevor wir unsere Pässe zurückerhalten müssen wir
durch mehrere Amtsstuben. Am Nachmittag jedoch sind wir "frei" und
donnern auf Asphalt Richtung Laayoune.
Wir bedauern sehr, dass der Grenzuebertritt nicht geklappt hat, denn somit müssen
wir fast 1000 km an der Küste entlang bis zur mauretanischen Grenzefahren.
Einen Abstecher in die Wildniss für ein Buschcamp bringt uns am nächsten
Tag eine positive Überraschung. Entlang eines Dünenbandes fahren
wir parallel zur Hauptstrasse Richtung Süden. Fast 200 km rotzen wir, irgend
einer Spur folgend und die Richtung per GPS kontrolliert, durch die Savanne.
Ein gigantisches Erlebniss bevor es auf die Teerstrasse geht.
Die Gegend in der Westsahara ist nun ziemlich öde und es haben sich auch
fast keine Leute hierher verlaufen... Einzig ein paar kleine Retortendörfer
zeigen den Willen der Regierung, hier Menschen anzusiedeln. Immer wieder stossen
wir auf Kontrollen, wo wir jeweils die vorbereiteten Zettel abgeben. Da sind
die Beamten schnell zufrieden. Hier merken wir auch, dass weniger Oktan umso
mehr Decibel ergeben. Den marokanischen Zoll fertigen wir relativ speditiv und
günstig ab - was man vom Mauretanischen nicht sagen kann. Dort müssen
wir für verschiedene Sachen wie Tax einige Euro liegen lassen. Wenigstens
erhalten wir auch für alles eine Quittung...
Nach den Formalitäten fahren wir zügig auf der doch recht anspruchsvollen
Piste Richtung Nouadhibou. Wir wollen noch vor der Dämmerung unser Camping
erreichen. Leider stimmen die GPS-Koordinaten nicht uns so stehen wir ein weiteres
mal mitten auf der Strasse und werden innert Sekunden von einem Schwarm von
Menschen belagert. Jeder will uns hinführen... Bei der zweiten Runde um
die Stadt finden wir den Camping. Das Tor öffnet sich, wir fahren hinein
undschliesst gleich hinter uns wieder. Eine herrliche Oase der Ruhe.
In der Nacht decken wir uns mit Lebensmittel für die nächsten Tage
ein. Es geht über 500 km Piste durch den Nationalpark d'Arguin. Die Strecke
ist herrlich. Erst fahren wir durch Dünenlandschaften über sandige
Pisten bis zum Parkeingang. Später im Park selbst, direkt am Meer wo es
angeblich viele Vögel geben soll. Die Gegend ist sehr sandig und unsere
Katis müssen ganz schön arbeiten und prompt schlucken sie das doppelte
an Benzin...
In einem kleinen Fischerdorf organisieren wir ein weiteres mal 20 L Treibstoff,
damit es für die Strandetappe von 170 km bis nach Nouakchott auch reicht.
Soviel Freiheit hab ich mein ganzes Leben noch nie verspührt. Auf dem menschenleeren
Strand donnern wir gegen Süden. Wir sind spät dran, denn
die beginnende Flut drängt uns immer weiter in den tiefen Sand hinauf.
Doch wir erreichen die Hauptstatt noch rechtzeitig. Wir gönnen erst unseren
Maschinen und danach uns eine Wäsche. Der freundliche Angestellte der Auberge
Paris-Dakar bringt uns gar ein Bier in den Garten wo wir mit zwei Zürchern,
die mit einem Land Cruiser unterwegs sind, plaudern. Es ist das erste Bier seit
Marrakech und wir geniessen es wie noch nie.
Tagsdarauf verlassen wir die Stadt Richtung Senegal. Auf halber
Strecke verlassen wir die Teerstrasse und fahren auf schmalen Pisten durch ein
herrliches Tal. Wir lassen uns jedoch Zeit und campen nochmals bevor wir den
aufwändigen Grenzuebertritt angehen. Nach mehreren Zahlungen für Ausreise
Brückenbenutzung nochmals Brückenbenutzung und Einreise ect. sind
wir im Senegal. Kurz vor unserem heutigen Ziel St.Louis stoppt uns eine Polizeikontrolle
und will prompt die Haftpflichtversicherung sehen. Unsere abgeänderte grüne
Karte will er einfach nicht akzeptieren. Wir vermuten auf einen Versicherungsexperten
gestossen zu sein. Naja dann lösen wir halt die Carte Brune in Begleitung
der Gendarmerie...
Die folgenden zwei Tage verbringen wir auf dem Camping "Zebrabar"
bei Martin und Ursi (ein Schweizer Paar). Das Motorrad wird gründlich überprüft
und auch der Luftfilter wird wieder einmal gewaschen.
Am 25. ist der letzte Tag des Ramadan. Wir fahren nach Dakar um die letzten
offenen Visa einzuholen. überal sieht man geschlachtete und aufgehängte
Ziegen oder Kühe am Strassenrand. Die Leute bereiten sich auf ein grosses
Fest vor.
Heute, der Tag danach, ist ganz ruhig. Es scheint, dass sich alle vom grossen
Fressen erholen müssen. So nehmen wir uns Zeit um unsere Geschichte zu
verfassen.
2. Bericht SENEGAL - MALI - BURKINO - GHANA - TOGO - BENIN - NIGERIA-CAMEROUN
Die Feiertage sind im Allgemeinen beim Reisen lässtig,
da dann die Büros und Läden nicht mehr immer offen haben und wir überhaupt
immer auf den Motorräder am Arbeiten sind....
So konnten wir endlich das Nigeria Visum beantragen und haben es innerhalb 24h
erhalten!!! Dem schweizer Pass, Rally Dakar Pluspunkten und etwas Geld sei Dank...Endlich
im Sahel wählten wir Alternativwege, 3-Spurige: Linke und rechte Spur für
die Räder und mittlere Spur für den Esel. Dornenbüsche und niedrige
Äste überall- unsere Ausrüstung ist wirklich toll! Ein 4x4 hätte
da keine Chance gehabt. Walter konnte sich einmal nicht für die richtige
Fahrspur entscheiden und purzelte in ein 1m Loch- wir halfen ihm wieder hinaus....
Wasser und das Essen haben wir uns in den wenigen Dörfer besorgt und Benzin
gab es z.T. aus Kanistern.Einmal haben wir bei einem ursprünglichen Dorf
mit all den afrikanischen Klischees übernachtet. Marc dachte schon er würde
fürs Nachtessen gekocht
(das Kalbfleisch essen sie da auch jünger...)
Abends sind dann im Dunkeln alle Kinder in der Nähe gesessen und haben
alles "gwundrig" mitverfolgt. Wie Papageien haben sie unsere Sprache
nachgesprochen. In der Gegend ist Appenzellisch nun zur 3.Amtssprache aufgestiegen.
Der Zoll nach Mali war dann recht easy, die ewige Fragerei nach Extrageld
für die Offiziellen können wir langsam gut kontern...Die ersten 100
km nach dem Grenzübergang nach "Kidira" sind so gut, dass man
in einem Schlagloch locker 3 Motorräder mit Fahrer verstecken könnte
und die Lastwagen reihenweise mit Achsbrüchen liegen blieben. Eines Morgens
hat meine KTM das Ölschauglas aus dem Motorblock rausgespuckt, was bei
uns eine kleinere Aufregung verursachte. Ja wir haben es wieder gefunden!
Natürlich haben wir wieder eine Herausforderung in der Strassenwahl gesucht
und sie auch gefunden. So haben wir die wunderschönen Gouinawasserfälle
gesehen. Fast niemand fährt momentan hier durch. Die Weiterfahrt war dann
wieder so einsam, dass man fast die Büsche fürs Motorrad hätte
kappen
müssen. Die Wege endeten dann auch plötzlich wieder in Buschhüttendörfer
mit verdutzten Leuten. Scheinbar kommt es selten vor, das eine KTM fast im Kochtopf
wendet...
Der Marc war nicht immer um 6.30 Uhr morgens schon bei voller Konzentration
und fand einmal das weit und breit einzige Loch um die Kati zu versenken, das
Familienglück stand plötzlich auf wackligen Beinen...Irgendwie gelangten
wir dann trotz Buschbränden und fehlenden Wegen in die nächste Stadt.
Im Osten Malis wollten wir die Moschee und Sumpflandschaft um den Niger Fluss
anschauen und prompt endete die Strasse an einer unfertigen Brücke. In
Unterhosen, einem Haufen Afrikaner und die Motorräder im tiefen Wasser
schafften wir auch dieses Hindernis. Burkino Faso genossen wir dann von den
Leuten her, weil wir meist in den kleinen Restaurants assen. Sofort lockten
wir wieder das halb Dorf an, so zirka 50- 200 Leute waren es oft. In Ghana schwammen
wir am traumhaften Strand bei Kokrobite, ich hätte eine Woche bleiben können!
In der Nähe besuchten wir Walters Verwandschaft, wo wir so richtig herzlilch
gefüttert und bemuttert wurden! Der Service an unsern Maschinen war auch
schon überfällig, so fuhren wir in Togo den Toni an. Ja, er fürt
eine KTM Werkstadt- könnte in der Schweiz sein. Unsere bestellten Michelin
Deserts warteten da auch schon sehnsüchtig auf uns. In einem Tag wurden
unsere lädierten Arbeitsgeräte auf Neuwertig getrimmt.
Sonst ist auch Togo typisch afrikanisch- die Banken hatten gar kein Interesse,
uns Geld mit der Kreditkarte zu geben.
Über Benin fuhren wir im Norden ins etwas fragwürdige Nigeria. Auf
den ersten 10km sprangen dann auch schon bewaffnete Schwarze mit Ladebewegung
an ihren Sturmgewehren aus den Büschen. Es war zum Glück nur die mobile
Polizei, die vom Lärm und unseren Helmen etwas iritiert waren- vielleicht
haben wir sie auch beim Schlafen gestöhrt. Weihnachtabend verbrachten wir
wie damals Maria und Josef: Einfach, bescheiden, allein und unerkannt. Das Fahren
am 25. war dann eine Augenweide, alle Frauen in den farbigsten und bessten Gewänder
und wir in guter Fahrlaune. Die war dann allerdings
vorbei, als wir weit und breit kein sicheres Hotel fanden. So fuhr ich aus Gwunder
mal in eine Containersiedlung, welche gar nicht ins Bild passte. Es war ein
Deutsches Arbeitercamp welches uns freundlichst Bett, warme Dusche, Verpflegung
und Bier zur Verfügung stellte. Weihnachtsüberaschung!
Jupieeeeeeeeeee!
Mit Erleichterung überquerten wir die Grenze nach Kameroon. Eine andere
Welt! Plötzlich gibts wieder Bars und Bier im Überfluss, nebenbei
war die Landschaft spektakulär.
Bei einer langen Brücke konnten wir Nilpferde beobachten. Unsere Unachtsamkeit
nutze ein Dieb aus und klaute meine Kamera. Da ich dies schnell bemerkte, jagten
wir 3 zusammen ihm die Beute wieder ab- eigendlich liess er erst von der Kamera
ab, als Walter und Marc mit der Kati lärmig die Jagt aufnahmen...
Über Umwege gelangten wir dann pünktlich auf den Silvester an den
schönen Beach in Limbe. Abends leisteten wir uns das attraktive Buffet.
Schwarzer Sand, grüne Palmen, schöner Graszeltplatz, warmes Wasser
und endlich mal ein paar Tage Zeit. Ah ja, eine 0.6l Flasche Bier kostet hier
ca. 0.5 Euro...
Zwei Monate waren wir jetzt recht rastlos unterwegs, da wir
sooooooooo gerne auf dem Motorrad sitzen und das Hinterteil sich mit dem Sattel
arrangiert hat, war es uns stehts sehr wohl. In der Hauptstadt Yaounde beschafften
wir uns das Congo und Gabon Visa in 6h, somit sind wir komplett für die
Weiterreise. Irgendwie hat Marc es fertig gebracht, dem neuen Michelin Desert
Vorderreifen in nur 4000km die Stollen zu vernichten und so hat er nun ein taiwanesisches
Produkt bekommen, welches nun bis Namibia halten soll....
3. Bericht KAMERU - GABON - KONGO (Grüner Gürtel Afrikas)
Südlich von Kamerun hatten wir den ersten Regen auf einer
kurzen Urwaldstrecke, wobei die drei Katies gleich auf Kameleon machten und
die rote Pistenfarbe annahmen. Willkommen im Grünen Gürtel Afrikas!
Der Grenzübergang in den Gabon war einfach. Die üblichen Geldwünsche
hatte Walter schon im Keime erdrückt.
Dem Marc gelang es, mit dem Hinterreifen ein Nagel so geschickt aufzulesen,
dass er an 2 Stellen durch den Mantel stach und trotzdem kein Plattfuss verursachte.
Mit dem GPS konnten wir den Equator auf den Meter festlegen, was mit einem kleinen
Wein begossen wurde. Da Marc das erste mal über die Erdmittellinie kam,
wurde er stilgerecht (mit Wasser) getauft. Im Lopes Nationalpark campten wir
bei den Rangers, da das Edelhotel mit Golfplatz nicht in unserm Budget
war. Dafür sahen wir von da aus frühmorgens schon Büffel beim
Kämpfen und Paaren. Trotzdem machten wir die interessante Jungeltour (
zu Fuss ), da der Leuli doch auch mal Primärwald von innen sehen wollte.
Die Nacht darauf wollten wir mal im Urwald übernachten und hielten sogar
früh an. Dies nutzten die fiessen Urwaldinsekten dermassen aus, dass wir
aussahen als hätten wir die Windpocken. Ausserdem war es super heiss, der
Schweiss lief nur noch so runter und das Mosinetz nützte auch kein bisschen.
Der Wein konnte da auch nichts mehr ausrichten...
Da die Motorräder auch nicht mit Liebe alleine funktionieren, suchten wir
wieder einmal eine Tankstelle. Diese war trocken und der Private hat seit 3
Tagen auch kein Spritt mehr! Aber zum Glück sei ein Tankwagen unterwegs.
Nach dem Morgenessen im Pub konnten wir dann wirklich ein paar Bidons kaufen.
Weiter südlich in Gabon erreichten wir 3 den Lekoni Nationalpark. Der Ranger
versetzte uns erst mal in Schockzustand, die Grenze in den Kongo sei geschlossen.
Trotzdem begaben wir uns auf Safari und sahen viele Tiere sehr nahe. Nach ein
paar Abklärungen war es für Motorräder dann doch möglich,
die Grenze zu passieren. Dies kostete wieder ein paar Nervenbündel, da
man uns überall ausnehmen wollte. Die Forderungen zusammen waren ca 100
Euro und bekommen haben sie keinen Heller!!! Ein 4x4 Fahrer währe da bestimmt
recht abgezockt worden. Der Walter ist von nun an unser "Chef de Mission".
In Kongo kamen wir unseren Vorstellungen von schlammigen Urwaldpisten doch recht
nahe. Die Motorräder waren so müde, dass sie öfters mal rumlagen.
Der Michelin Desert ist auch nicht undbedingt für Lehmpisten ausgelegt.
Später prasselte der warme Regen so nieder, dass wir wie auf Eier fuhren
und das Motorrad sich ca 10 kg Erde aneignete. Der Wald in dieser Umgebung hat
Räder, er fährt mit dem Lastwagen Richtung Küste... Diese Holztransporte
sind eigendlich der Auslöser, dass es hier Strassen gibt.
An der Küste in Point Noir ist der Grüne Gürtel
schon wieder vorbei unddie Zivilisation hatte uns wieder erreicht. Da schämten
wir uns etwas weil wir nach den langen und anstrengenden Etappen nicht mehr
sooooo taufrisch waren und etwas speziell rochen... Der Wäschebeutel war
wieder enorm gross geworden!
Bis hierher haben wir in 10 Wochen um die 17'000km zurückgelegt und wir
sind immer noch nicht Motorradmüde! Die durchschnittlichen Tagesetappen
liegen auch nur bei ca 200- 300km bei ca 4h im Sattel- was sollte man auch sonst
machen?
Übrigens ist Marc`s asiatischer Vordereifen in erstaundlich gutem Zustand.
Zum Abendessen hatten wir wieder einmal Pizza, Kebab und ein Congo-Bier...
4. Reisebericht
Kongo - Angola - Namibia - Süd Afrika - Lesotho - Süd Afrika
Nach der kurzen Verschnaufpause in Pointe Noire wagen wir uns in das Abenteuer
Angola. Der Grenzübertritt in die Exklave Cabinda ist einer der schnellsten
und korrektesten überhaupt. Lediglich die Qualität der Asphaltstrasse
nimmt nun rapide ab und so muss wieder vermehrt auf Schlaglöcher Ausschau
gehalten werden. Das macht uns ziemlich schnell müde und hungrig, sodass
wir am Strassenrand anhalten und eine Mango aufschneiden wollen. Da springen
uns schon einige schwarz und grün gekleidete Burschen mit Gewehren und
Granaten entgegen. Sichtlich geschockt (auch die Burschen) merken wir, dass
wir 100m vor einem Checkpoint gehalten haben. Unsere schnurrenden Katis (mittlerweile
nochmals etwas lauter geworden) tönen für diese Menschen eher wie
ein Rudel B52 Bomber. Sie haben die Meute aufgeschreckt und verängstigt.
Als sie jedoch merken, dass wir friedliche Touristen sind, laden sie uns unter
ihr Schattendach ein, wo wir dann doch noch unsere Mango essen können...
Am Nachmittag treffen wir dann in der Stadt ein. Unverzüglich beginnen
wir mit der Suche nach einer Fähre, damit wir Kongo-Kinshasa umfahren können.
Während Roli und Marc sich mühsam durchfragen und nach einer Stunde
immer noch kein vernünftiges Angebot haben, trifft Walter auf der Strasse
einen MX-Fahrer der uns einen Flug im Militär-Transporter vermitteln will.
Ungläubig fahren wir zu seiner Wohnung wo wir essen und übernachten.
Am nächsten Morgen sitzen wir dann gelangweilt auf der Couch. Als die Meldung
kommt, dass unser Platz reserviert ist, geht alles ziemlich schnell und bald
sitzen wir auf unseren Motorrädern im Frachtraum einer Russischen Transportmaschine.
So schnell nach Luanda zu gelangen hätten wir uns nie träumen lassen.
Wir verlassen das Flughafengelände fast fluchtartig, da die Menschenmassen
die uns helfen wollen, ziemlich lästig sind. Schon befinden wir uns auf
der Hauptstrasse Richtung Süden. Der Belag ist einwandfrei und so machen
wir am selben Tag noch etliche Kilometer bis zu einer kleinen Stadt. Dort gibt’s
sogar ein richtiges Hotel. Wir verhandeln, dass wir die Räder in den leerstehenden
Esssaal stellen können. Wir schlafen gleich daneben in unseren moskitofreien
Zelten.
Zügig fahren wir weiter der Küste entlang bis nach Benguela. Dort
biegt die Hauptroute, welche auch die Lastwagen bevorzugen, ins Landesinnere.
Die Piste ist jedoch nur noch wenigen Kilometer intakt, danach kämpfen
wir uns im 2. Gang um die riesigen, mit Wasser und Schlamm gefüllten Schlaglöcher.
Manchmal sehen wir am Strassenrand mit Fähnchen markierte Mienenfelder.
Der jüngst beendete Krieg ist noch allgegenwärtig und wir sind uns
bewusst: nur nicht die Strasse verlassen.
Die Langsamfahrt zwingt uns zu einer Übernachtung bei einem Polizeiposten.
Noch nie haben wir uns so sicher gefühlt, schlafen 3 Polizisten als Wachemänner
direkt vor unseren Zelten. Das Gewitter zieht schnell vorüber und am morgen
scheint auch schon wieder die Sonne. So kommen wir bei schönen Wetter gut
voran. Immer wieder gibt’s Schlammpassagen die erst begutachtet werden
müssen, damit eine sichere Durchfahrt möglich ist. Bei einer Stelle
verschätzt sich Marc gewaltig und bleibt tief eingesunken im Dreck stecken.
Die Räder sehen aus wie betoniert und sind bestimmt 10kg schwerer vor lauter
Dreck. So erreichen Lubango am späten Nachmittag. Hier finden wir zu unserem
Erstaunen wieder intakte Strassen und eine gut gepflegte Bungalowanlage mit
exzellenter Küche.
Angola ist nicht nur Landschaftlich ein sehr schönes und interessantes
Land, die Treibstoffpreise von 0.1 US$ pro Liter belasten auch die Riesekasse
kaum...
Herrliches Wetter, mit herzigen Schäfchenwolken, begleitet uns auf dem
Weg um die Schlaglöcher, herum Richtung namibische Grenze, welche wir 15
Minuten vor „Ladenschluss“ erreichen. Leider verweigern sie uns
die Abfertigung, weil auch diese Beamten pünktlich ihr Feierabend haben
wollen...
Ein Übernachten in der Nähe des Grenzpostens ist aufgrund der herumlungernden
Menschenmassen nicht zu empfehlen. So fahren wir 30 Kilometer zurück und
fragen bei einer Mission nach einem sicheren Platz.
Tags darauf ist dann der Grenzübertritt problemlos und ohne Geldforderung
möglich, sodass wir am Abend bereits am Eingang zum Etosha Nationalpark
sind. Mit unseren Rädern wird uns der Eintritt jedoch verweigert, sodass
wir gezwungen sind auf der schönen und gepflegten Onguma Game Ranch unser
Zelt aufzubauen. Für die Besichtigung der Tiere im Nationalpark buchen
wir eine Safari. So verbringen wir den nächsten Tag dann im Auto und suchen
vergebens nach Löwen. Naja Zebras, Giraffen, Antilopen und Erdmännchen
von ganz nah sind auch nicht schlecht und schliesslich sind wir zum Motorradfahren
hier...
Auf der Asphaltstrasse fahren wir über Grootfontain nach Windhoek wo wir
einen weiteren Servicepunkt eingeplant haben. Pneu und Öl werden wieder
mal gewechselt und die plötzlich ausgebrochene Malaria kann auch noch gleichzeitig
behandelt werden.
Nach einer Woche Zwangspause donnern wir Richtung Swakopmund los. Kaum 150 Kilometer
gefahren stoppt ein defekt unsere Fahrt. Die Vergasernadel an Marc’s Kati
ist durch die ewigen Vibrationen durchgescheuert und dann abgebrochen. Roli
opfert sich und fährt zurück nach Windhoek, organisiert eine ähnliche
Nadel und bestellt gleich 3 neue in der Schweiz und bei Sonnenuntergang ist
er zurück.
Am morgen wird dann die Nadel eingebaut. Sie passt und der Motor läuft
einwandfrei. So erreichen wir das kühle Swakopmund bereits am Mittag. Schnell
bauen wir die Zelte auf und hocken uns gleich wieder auf die Maschinen um uns
in den Dünen etwas auszutoben. In der weiten Steinwüste findet sich
genügend Platz um das Driften und Springen zu üben...
Nach drei Tagen sind die Ersatzteile bereits eingetroffen, so können wir
ohne Zeitverlust die Reise fortsetzen. Zuvor geht’s aber noch einen Nachmittag
lang ab in die Dünen. Nach einigem Üben hat auch Marc das Dünenfliegen
im Griff. Bevor wir jedoch allzu übermütig werden brechen wir ab und
fahren zum Stützpunkt zurück.
Weiter geht’s durch den Naukluft Park nach Sossusvlei. Erstaunlicherweise
haben Motorräder seit kurzem auch Zutritt zum Park. Mit dem Permit geht’s
zur Dune 45 und den anderen Attraktionen.
Die Temperaturen steigen nun mittags gegen 40 Grad. Unmengen Wasser, der Fahrtwind
und die Crossbekleidung helfen die Hitze zu ertragen. Auf den breiten und gut
präparierten Pisten können wir zügig nebeneinander fahren und
überqueren die Grenze zu Süd Afrika. Wir sind weiterhin ostwärts,
Richtung Lesotho, unterwegs. Das kleine Königreich durchfahren wir in einer
grossen Schlaufe. Herrliche Berge, eingehüllt mit Wolkenfetzen, begleiten
uns über die 3000er Pässe. Auch hier bleibt uns das Wetterglück
treu. Als wir wegen einiger Tropfen die Regenklamotten anziehen, reisst die
Wolkendecke auch schon wieder auf.
Zwei Tage später stehen wir auf der anderen Seite der Bergkette am Fusse
der Drakensberge. Die Beschreibung eines Wasserfalls im Reiseführer lockt
sogar Marc zu einer Wanderung. Schade, nach 2 Stunden immer noch kein Wasserfall
in Sicht... Naja sind wir wieder einmal in eine Tourifalle getappt.
Die folgende Strecke, die nirgends beschrieben ist und entlang der Drakensberge
führt ist dafür umso schöner und Menschenleer. So geniessen wir
die freie Natur und fahren mit der Kati direkt an einen schönen Wasserfall
ran! Als Sahnehäubchen gibt’s den Sani-Pass obendrauf. Die grobe
Schotterpiste ist nur für 4WD Fahrzeuge und Katis zugelassen und steigt
innerhalb der letzten 6km um 600m an. Auf 2865müM geniessen wir ein Bierchen
und übernachten im gemütlichen Massenschlag.
Die zweit letzte Woche verbringen wir an der Ostküste, die eigentlich für
ihre Badestrände bekannt ist. Weil es jedoch jeden Tag etwas neblig ist
fahren wir dann einfach der Küste entlang. Auch die Garden Route könnte
sich etwas freundlicher präsentieren...
Den letzten Abstecher machen wir zum südlichsten Punkt von Afrika, dem
Cape Agulhas. Nach dem obligaten Foto bleiben wir kurz andächtig stehen
und blicken in den Süden. Wir haben’s geschafft! Gesund und glücklich
unten angekommen! Von nun an geht nur noch heimwärts...
In der letzten Woche organisieren wir den Rücktransport von unseren Katis,
besuchen die Touristen-Hochburg Cape of good hope und machen noch einen Ausflug
ins Weingebiet von Stellenbosch.
Am Samstag stehen die runtergelassenen Mofas kuschelnd nebeneinander. Plane
drüber und mit Folie fixieren. Ein letzter Blick zurück – wir
werden die drei kleinen erst in einem Monat wieder sehen...
Beste Grüsse
Walter, Roland und Marc ;o)